Im Rahmen unserer Serie „Zu Besuch bei…“ besuchen wir diesmal Bernhard – denn ein besonderes Ereignis steht bevor: Unsere Bio-Saatgutkartoffeln dürfen raus aus dem Keller und rein in den Boden! Was die Kartoffel zur Frucht macht, die ihm besonders am Herzen liegt, welche Arbeiten damit verbunden sind und was ein erfolgreiches Kartoffeljahr ausmacht, erzählt euch Bernhard heute im Interview.
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Hallo Bernhard! Heute dürfen wir dich begleiten, wenn auf unserem „Hochfeld“ die Kartoffeln ins Erdreich kommen, wo sie heuer wachsen und gedeihen werden. Kannst du uns erklären, wie das abläuft und worauf du dabei besonders achtest?
Ja sicher – wir haben vorhin unsere Kartoffeln aus dem Keller geholt. Jetzt füllen wir noch Mikroorganismen in den Fronttank am Traktor. Und dann fahren wir raus aufs Feld, bei dem ich vorher noch mal die Erde mit der Kreiselegge schön locker durchmischt habe. Wenn der Traktor die Erdäpfel mit der Setzmaschine in den Boden legt, läuft fast alles automatisch. Während des Setzvorgangs werden die Knollen mit unseren probiotischen Mikroorganismen besprüht, die wir selbst herstellen. Das sorgt für ein fäulnisfreies Umfeld und ein verbessertes Feinwurzelwachstum, damit unsere jungen Pflanzen eine möglichst gute Wasser- und Nährstoffaufnahme haben.
Dann – während dem Jahr – mache ich bei den Kartoffeln hauptsächlich Pflegearbeiten im Sinne von Striegeln, biologischer Unkrautregulierung und Pflanzenvitalisierung mit unseren Mikroorganismen-Fermenten.
Warum spielt die Kartoffel in unserer PAN-Landwirtschaft so eine wichtige Rolle?
Das hat verschiedene Aspekte. Einer ist natürlich die Eigenversorgung von uns als Familie, die mir sehr wichtig ist, weil Erdäpfel für uns ein echtes Grundnahrungsmittel sind. Auch in diesem Sinn sind sie für mich echte "Gemeinschaftspflanzen". Im weiteren Sinn gilt das natürlich auch für die Fütterung von unseren Schweinen. Wir lagern die Kartoffeln dafür in unserem eigenen Lagerkeller, den wir auch gut temperieren können, sodass wir den Großteil des Jahres eigene Kartoffeln zur Verfügung haben.
Was da dazugehört, ist natürlich das Dämpfen für die Fütterung. Das macht schon ziemlich Arbeit – auch über den Winter – ermöglicht uns dafür aber eine gleichbleibende qualitative Fütterung, die sich deutlich auf eine gute Fleischqualität auswirkt. Im Frühjahr, wenn die Erdäpfel durch die steigenden Temperaturen mit dem Austreiben beginnen, fermentieren wir die restlichen Futterkartoffeln in Fässern, damit wir sie auch im Sommer für die Fütterung unserer Schweine zur Verfügung haben.
Zusätzlich spielt die Kartoffel als Hackfrucht eine wichtige Rolle in der Fruchtfolge, wo sie - richtig eingesetzt - als Vorfrucht für andere Feldfrüchte von großem Vorteil ist.
Was ist dir wichtig, wenn du an das neue Kartoffeljahr denkst, das vor uns liegt?
Heuer werden wir wie jedes Jahr wieder Neues ausprobieren, vor allem mit unseren Mikroorganismen, um noch mehr Erfahrungen zu sammeln im Sinne der Pflanzenstärkung und Schädlingsabwehr. Wie wir mit den Möglichkeiten, die wir ohne chemischen Pflanzenschutz haben, unsere Kartoffeln stärken und gesund halten können, bis die „natürliche Krautfäule“ kommt, das ist immer sehr interessant.
Natürlich spielen immer auch die Wetterbedingungen eine Rolle. Um die Effekte von sehr nassen oder trockenen Perioden abzumildern, setzen wir deshalb auf unser langfristigstes Vorhaben, nämlich einen möglichst gesunden, sich selbst regulierenden Boden aufzubauen.
Du baust jetzt seit mehr als 15 Jahren unsere Kartoffeln an. Welche Erkenntnisse hast du dabei gewonnen und was hat sich in deiner Herangehensweise verändert?
Früher haben wir gemeinsam sehr viel händische Arbeitszeit für die Erdäpfel aufgewendet. Wir haben z.B. das Beizen mit den Mikroorganismen immer im Vorhinein gemacht. Jetzt sprühen wir sie direkt beim Legevorgang auf die Knollen. Wir schauen natürlich auch, dass wir mit Mikroorganismen und verschiedenen anderen Maßnahmen den Schädlingsdruck und damit die händische Arbeit, eben z.B. wegen den Kartoffelkäfern, möglichst reduzieren. Denn so gern wir die Arbeit auch machen, geht es trotzdem darum, an Effizienz zu gewinnen, weil ja auch sehr viel andere Arbeit in unserem Projekt laufend ansteht.
Was mir natürlich gefällt ist, dass sich die Erträge bei uns verbessert haben. Dadurch brauchen wir jetzt nicht mehr so große Flächen anbauen und kommen eigentlich immer gut mit einem Hektar aus, von dem wir unseren Bedarf und den unserer Schweinen decken können.
Was macht dir an deiner Arbeit am meisten Freude?
Mir macht jede Arbeit auf dem Feld Freude. Besonders natürlich, wenn ich den Erfolg meiner Arbeit sehe, wenn ich im Sommer beim Feld vorbeifahre und die Pflanzen stehen einfach richtig gut da. Und wenn ich bei der Ernte am Ende des Jahres einen guten und zufriedenstellenden Ertrag sehe, dann ist das immer ein gutes Gefühl vor dem Winter.
Was wünschst du dir für das heurige Kartoffeljahr?
Was ich mir wünsche ist natürlich, dass wir möglichst wenig Probleme haben und dass wir immer wieder einen Regen bekommen, der aber nicht zu stark ist, wie im Vorjahr. Und dass wir, wenn wir uns gut um die Erdäpfel kümmern, eine entsprechende Ernte in den Keller bringen können, damit es auch wieder im Winter bis ins nächste Jahr hinein gut passt.
Und wenn die Erdäpfel so groß sind, dass wir gute Pommes rausschneiden können, wünsch ich mir ein Schnitzel dazu!
Im Rahmen unserer Serie "Zu Besuch bei..." kommen wir heute bei Alexander (17) vorbei. Er verstärkt seit September 2024 als Lehrling das Team der WIR Nordwälder GmbH und lässt uns an seinem Arbeiten und Lernen Anteil nehmen.
Hallo Alexander! Ich bin jetzt bei dir in der Firma WIR Nordwälder, wo du als Lehrling tätig bist. Was machst du da gerade?
Jetzt richte ich fürs Ansetzen unserer Mikroorganismen her. Ich fülle Wasser in die Tanks und räume die Fermenter aus, damit wir wieder eine neue Produktion starten können.
Du hast dich ja zu einer Lehre als Betriebslogistikkaufmann entschlossen. Wie bist du darauf gekommen?
Die Geschichte ist die: Ich war bereits während meiner Zeit im Ausbildungsangebot LERNRAUM PAN oft in der Firma WIR Nordwälder schnuppern. Ich hab mich da schon für Logistik interessiert. Damals hatte mein Cousin die Lagerbetreuung in seiner Verantwortung und war halt ein richtiges Vorbild für mich, weil mich seine Arbeit wirklich interessiert hat.
Dann hab ich begonnen, mich zu beschäftigen, was Lagerlogistiker eigentlich für ein Beruf ist und was man da lernt. Das hat mich voll fasziniert und war irgendwie genau das Richtige für mich. Und so hab ich mich entschlossen, dass ich hier eine Lehre machen möchte.
Meine ersten zehn Wochen Berufsschule starten dann im April in Theresienfeld. Da bin ich ein bisschen nervös, aber noch mehr gespannt!
Alexander, was zählt alles zu deinen Aufgaben in der Firma und wo kannst bzw. musst du am meisten lernen?
Zu meinen Hauptaufgaben zählen der LKW-Transport, der Paketversand, die Lagerhaltung – also das Lager im Überblick zu haben – und dann die Produktion fürs Lager und generell die Kommissionierung sowie Zusammenstellung verschiedener Waren.
Am meisten lernen muss ich auf jeden Fall in der Kundenbetreuung, wenn zum Beispiel Bauern direkt Ware holen oder kommen, um sich RM von unserer Mikroorganismen-Tankstelle abzuzapfen.
Was macht dir an deiner Mitarbeit bei der WIR Nordwälder besonders Spaß?
Am meisten Spaß macht mir das Sortieren und Organisieren des Lagers, vor allem im Herbst und Winter, wenn sich die Regale wieder richtig füllen und ich schauen muss, wo ich etwas unterbringe und wie ich schlichte, dass ich am meisten reinkrieg.
In dieser Zeit bin ich von der Produktion her und der Vorbereitung fürs Frühjahr arbeitsmäßig am meisten gefordert. Das macht richtig Spaß! Und natürlich auch das Zusammenrichten von Waren und Einpacken für den Versand.
Was ist besonders schwierig oder herausfordernd für dich?
Ja, wie schon gesagt, ist die Kundenbetreuung für mich ein etwas schwieriges Thema, weil ich oft nervös bin, auf Menschen zuzugehen und sie anzusprechen, was sie brauchen oder wollen. Die Kommunikation aktiv zu suchen, ist einfach eine Herausforderung für mich.
Aber ich weiß auch, wenn ich einmal drinnen bin im Reden, dann funktioniert’s eh – nur der Anfang ist halt für mich schwierig. Danach läuft’s. (schmunzelt)
Wie fühlst du dich als Lehrling im jungen WIR Nordwälder-Team?
Da fühl ich mich richtig wohl, weil einfach der Humor und die Freude bei der Arbeit auf jeden Fall immer gegeben ist und auch weil man im Team Probleme ansprechen kann, wodurch die Motivation gefördert wird und immer erhalten bleibt.
Ich kann ganz frei reden – selbst wenn mir einmal was passiert. Dann finden wir eine Lösung und ich fühle mich nicht schlecht, wenn ich mal einen Fehler bau'.
Was wünschst du dir für deinen Arbeitsbereich?
Da fang ich zuerst gleich bei mir selber an: Von mir wünsche ich mir, dass ich mich immer konzentriere und schau’, dass nichts passiert. Denn ich hab’ schon gemerkt, dass beim Abfüllen ziemlich schnell etwas übergeht oder eben schiefläuft, wenn man einmal nicht ganz bei der Sache ist.
Und ganz praktisch würde ich mir ein elektrisches Hubwagerl wünschen, weil das die Arbeit sehr erleichtert und die dann noch mehr Spaß macht. Das wär halt schon ziemlich cool! (schmunzelt)
Aber sonst bin ich ziemlich zufrieden. (lacht)
Was würdest du anderen Lehrlingen aus deiner Arbeitspraxis gerne mitgeben?
Mein Rat ist, die Kommunikation immer aufrecht zu erhalten, auch wenn’s einmal nicht so einfach ist. Zum Beispiel, wenn man einen Fehler macht, dass man dann dazu steht und den nicht verheimlicht.
Und das Wichtigste ist, immer die Motivation zu haben bzw. zu finden! Dadurch ist man viel konzentrierter! Mit Motivation macht die Arbeit einerseits mehr Freude und ist außerdem viel schneller und leichter erledigt. Deshalb ist Konzentration eigentlich bei jeder Arbeit entscheidend!
Hallo Martha, wir sind heute gemeinsam in der Wäscherei.
Was genau machst du gerade?
Ich bin momentan mit dem Sortieren beschäftigt. Dabei schaue ich, ob vor dem Waschen noch irgendwelche Flecken zu behandeln sind. Außerdem habe ich im Laufe der Jahre eine Art sechsten Sinn dafür entwickelt, wo ich noch einmal nachsehen muss, ob sich etwas in Hosen- oder Hemdentaschen versteckt hat.
Du bist die Hauptverantwortliche für die Wäscherei. Wie lange machst du das schon?
Eigentlich weiß ich das gar nicht mehr so genau. Ich schätze aber mindestens 15 Jahre. In dieser großen, für 40 bis 50 Personen ausgelegten Wäscherei jedenfalls seit dem Bau im Jahr 2014.
Martha, wie schaut denn ein ganz normaler Tag in deinem Arbeitsbereich aus?
Für den Wäschetransport habe ich vor zehn Jahren ein selbstgebautes Elektrofahrzeug bekommen - meinen Packman. Damit hole ich von drei verschiedenen Standorten (Schulhaus, Betriebshaus und Werkstätten) die in Kisten gesammelte Schmutzwäsche ab. Mit einem Lastenwagerl führe ich die Kisten in die Wäscherei. Dort wird alles sortiert und eventuell vorbehandelt. Ich habe drei Maschinen für 5, 6 und 10 kg Wäsche, die nacheinander befüllt werden. Nach dem Waschen wird alles aufgehängt bzw. kommt in den Trockner und wird anschließend nach Häusern und Personen sortiert zusammengelegt.
Durchschnittlich wasche ich 5 bis 6 Durchgänge mit der 10 kg-Maschine sowie 2 bis 3 Fein- oder Sonderwäschen mit den kleinen Maschinen pro Tag - und das von Montag bis Samstag.
Am Abend führe ich die Kisten mit der frischen Wäsche wieder in die jeweiligen Häuser zurück.
Natürlich bleibt mir, während die Maschinen arbeiten, oft Zeit. Im Sommer nütze ich sie für Außenraumgestaltung und im Winter für die Herstellung von Dekorationen und Gestecken. In der Adventzeit habe ich zum Beispiel die Kulissen für das Schulweihnachtstheater gemalt.
Vor vielen, vielen Jahren hast du nur für deine 7-köpfige Familie gewaschen. Was ist der Unterschied zwischen dem Wäschewaschen für eine Familie oder für eine Gemeinschaft?
In der Familie kennt man jeden. Du kennst deine Kinder, deinen Mann und die Anforderungen an ihre Kleidung. Das ist ein relativ kleiner Arbeitsumfang und sehr übersichtlich.
In einer großen Gemeinschaft muss man sich auf viele Menschen und deren persönliche Bedürfnisse einstellen. Es gibt aber auch viel allgemeine Wäsche wie zum Beispiel Stallbekleidung, Bekleidung aus der Milch- und Fleischverarbeitung oder aus dem Garten, dem Wald und den Werkstätten. Auch Tisch- oder Gästewäsche fällt in meine Zuständigkeit. Einfach eben alles, was durch Waschen wieder sauber werden soll.
So gesehen sind die Anforderungen wesentlich vielfältiger und komplexer als in einer Kleinfamilie.
Wie weißt du, wem welches Kleidungsstück gehört?
Die meiste Oberbekleidung kenne ich, da ich ja sehe, was die Menschen tragen. Bei der Unterwäsche oder Socken ist das natürlich nicht mehr möglich.
Grundsätzlich ist in jedes Kleidungstück eine Nummer oder ein Buchstabe eingenäht. Wenn mir mal jemand in der Wäscherei hilft, sowie derzeit einmal wöchentlich Sophia, kann auch sie die Wäsche nach Personen sortieren. So kann ich jedem seine Kleidung in sein Wäschefach legen. Von dort holt dann jedes Gemeinschaftsmitglied sein frischgewaschenes Gewand ab und bringt es in sein Zimmer.
Was ist dir, Martha, in Bezug auf die Wäsche und ihre Reinigung besonders wichtig?
Da wir unsere Kleidung direkt auf der Haut tragen und auch unsere Pflanzenkläranlage empfindlich auf Chemie reagiert, wollte ich immer möglichst natürliche Waschmittel verwenden. Ursprünglich war mein Gedanke, dass es möglich sein muss, diese selbst zu produzieren mit dem, was die Natur uns zur Verfügung stellt. Deshalb habe ich mit Kastanienpulver, Efeu und Natronlauge experimentiert, da ja darin natürliche Seife enthalten ist. Die Ergebnisse damit waren zwar durchaus zufriedenstellend, aber der Aufwand war angesichts der vielfältigen Wäsche auf Dauer nicht machbar.
Weil sich mein Grundgedanke natürlich nicht verändert hat, verwende ich jetzt hautfreundliche und möglichst geruchsneutrale Mittel von biologischen Herstellern.
Gibt es irgendwelche besonderen Herausforderungen oder Schwierigkeiten bei deiner Arbeit?
Ja, wenn jemand seine Taschen nicht sorgfältig ausräumt!
Ich habe im Laufe der Zeit beim Sortieren schon Zangen, Schraubendreher, Kugelschreiber und Taschenmesser - meist rechtzeitig! - gefunden. Manchen Geldschein habe ich schon übersehen und "reingewaschen". Taschentücher, die sich beim Waschen auflösen und dann in kleinsten Flusen an der gesamten Wäsche kleben, sind besonders schlimm.
Was macht dir an deiner Arbeit am meisten Freude?
Es macht mir natürlich Freude, wenn jemand seine Bekleidung wieder so bekommt, wie er es sich vorstellt und wie er sich damit wohlfühlt.
Was würdest du dir in Zukunft für diesen Arbeitsbereich wünschen?
Ich wünsche mir, dass sich irgendwann jemand findet, der diese Arbeit mit Freude weitermacht und dem ich mein über Jahre hinweg aufgebautes Wissen rund um die Wäsche zur Verfügung stellen kann.
Heute besuchen wir Johannes "Joe" in seiner Werkstatt. Mit seiner großen Liebe zum Handwerk, seinen vielfältigen Fähigkeiten und seinen individuellen Ideen veredelt er jedes Stück Holz zu einem ganz besonderen Unikat.
Wir schauen ihm dabei über die Schulter.
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Hallo Johannes! Ich bin jetzt bei dir in der Holzwerkstatt. Was machst du gerade?
Also ich bin eben dabei, Schlüsselanhänger zu drechseln für den Adventmarkt in Weitra und die kommende Weihnachtszeit.
Wie hast du dir die Fähigkeit als Kunsthandwerk-Allrounder erworben?
Das liegt bei mir schon eine Zeit zurück. Da war ich 14 oder 15 Jahre, als ich den ersten Drechselkurs in Salzburg besucht habe, um zu sehen, ob das Handwerk mit Schwerpunkt Holz etwas für mich ist. Und da hab' ich festgestellt, dass mir das echt gut gefällt. Ich hab' dann diverse Kurse besucht von Wien bis Tirol, um meine Fähigkeiten Stück für Stück zu erlernen und zu erweitern. Als Holzkunst-Handwerker habe ich jetzt die Möglichkeit gefunden, meinen kreativen Ausdruck sichtbar und auch für mich wirtschaftlich umzusetzen.
Drechseln ist ja nur eine deiner Fähigkeiten. Was machst du sonst noch mit Holz?
Neben dem Drechseln ist mein großer Schwerpunkt das Intarsienlegen - also Einlegearbeiten aus Holzfurnier, bei denen verschiedenfärbige Echtholzfurniere zu Bildern oder Motiven zusammengesetzt werden, um Werkstücke zu verschönern und Wohnraum zu gestalten.
Außerdem stelle ich auch Einzelstücke aller Art her wie zum Beispiel Naturholzbilderrahmen, Teelichthalter, Glasuntersetzer, Vasen, Lampen und vieles mehr. Ich produziere aber nicht in Serie oder Masse, sondern fertige Unikate, die einen ganz persönlichen Charakter innehaben.
Was macht dir bei der Arbeit besonders Spaß?
Am meisten Freude macht mir der kreative Ausdruck, weil eben jedes Stück Holz, das ich in die Hand nehme, einzigartig ist und sich von allen anderen unterscheidet. So habe ich immer die Möglichkeit, für meine Kundinnen und Kunden etwas ganz Persönliches und Besonderes daraus zu machen. Diese Kreativität - dem Stück Holz sein Leben zu geben - ist das, was mich am meisten fasziniert und es begeistert mich, wenn mein Werkstück seinen Besitzer findet, der dann die gleiche Freude damit hat wie ich.
Du sprichst es gerade an: Auf Anfrage von Kunden stellst du auch Einzelmöbelstücke her. Was kannst du uns dazu erzählen?
Die häufigsten Aufträge waren bisher kleine Couchtische in Maßanfertigung, passend zu dem Wohnzimmer oder den anderen Möbeln, welche vorhanden sind. Solche Tische nach Maß und mit dem gewissen Etwas sind im Großhandel schwer bis gar nicht zu finden. Wir haben auch schon viele Projekte mit Zirbe umgesetzt: Betten, Kommoden, Schreibtische,...
Was ist das Schwierigste an deiner Arbeit?
Das Schwierigste ist, dass ich die Zeit finde, alles umzusetzen, was ich gerne umsetzen will (lacht). Die Kreativität und das Material sind vorhanden, aber an der Zeit haperts meistens. Es sind einfach so viele Ideen da!
Was würdest du dir in Zukunft für diesen Arbeitsbereich wünschen?
In den vergangenen Jahren habe ich als Leiter von Schnitz- oder Intarsienkursen meine große Liebe zum Lehrersein und zum Weitergeben meiner Fähigkeiten entdeckt. Die Rückmeldungen der Teilnehmer haben immer wieder das harmonische Miteinander und das stimmige gemeinsame Werken in meinen Kursen hervorgehoben und mich sehr bestärkt.
Deshalb wünsche ich mir begeisterte Menschen, denen ich die Freude am Handwerk verbunden mit den notwendigen Kenntnissen weitergeben kann.
Außerdem wünsche ich mir natürlich Kundinnen und Kunden, die sich an meinem Handwerk erfreuen und es dann auch kaufen.
Drum möchte ich auch alle Freunde der Holzkunst einladen, meine Homepage zu besuchen oder zum Beispiel beim Weihnachtsmarkt in Weitra am 30. November und 1. Dezember vorbei zu kommen.
Do 13.03. bis so 16.03.2025 | Mo 21.07. bis Do 24.07.2025 | Do 20.11. bis So 23.11.2025
Kursdauer jeweils 3,5 Tage
In unserer Serie "Zu Besuch bei..." besuchen wir heute Schülerin Sophia bei ihrer Tätigkeit in unserem großen und vielfältigen Garten.
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Hallo Sophia, was machst du gerade?
Ich bin gerade im Garten und bin dabei, die Karotten zu jäten und zu vereinzeln.
Wie hast du dir die Fähigkeiten für die Gartenarbeit angeeignet?
Letztes Jahr im Sommer hatte ich für meine alte Schule in Deutschland ein Landwirtschaftspraktikum hier im PAN-Projekt gemacht. Da es eine Waldorfschule ist, ist solch ein Praktikum in der 9. Schulstufe verpflichtend. Weil es mir so gut gefallen hat, mit allen zu arbeiten in dem großen Garten und dem Gartenteam, habe ich mich nach dem Praktikum entschieden, im neuen Schuljahr hier zur Schule zu gehen. (Anm. Der Lernraum PAN ist ein anerkanntes Ausbildungsangebot für 16 bis 18-Jährige, das Jugendlichen ermöglicht, verschiedene Berufsfelder kennenzulernen, ihr schulisches Wissen aufzubessern und herauszufinden, welche Talente in ihnen stecken und welchen Beruf sie ergreifen wollen.)
Ich bin ja gerade dabei mir die Fähigkeiten rund um den Garten anzueignen. Maia, Anna-Maria oder z.B. Meli zeigen mir viel, anderes schau ich mir ab oder probiere es aus.
Was macht dir bei der Gartenarbeit am meisten Spaß?
Was ich sehr mag, ist die Abwechslung und dass man so viele verschiedene Aufgaben erledigt. Manche Aufgaben macht man zwar über einen längeren Zeitraum, aber es ist trotzdem ziemlich vielfältig. Mit den Pflanzen zu arbeiten und viel draußen zu sein, mag ich sehr.
Was ist schwierig an der Arbeit oder was magst du nicht so gerne?
Schwierig? Manchmal ist es anstrengend, wenn eine Arbeit über Tage dauert, wenn man immer nur dasselbe macht - von morgens bis abends. Zum Beispiel im Gewächshaus jäten, weil man draußen nichts tun kann, wenn es regnet. Auch im Winter gibt es nicht so viele unterschiedliche Tätigkeiten. Man macht dann meistens dasselbe. Das kann anstrengend werden, aber normalerweise komme ich damit gut klar.
Zu wievielt arbeitet ihr in der Regel im Garten?
Meistens zu viert.
Was wünschst du dir in Zukunft für dieses Arbeitsfeld?
Dass noch mehr motivierte Menschen im Garten mithelfen und Freude dabei haben - besonders dann, wenn es Arbeiten gibt, die sich über mehrere Tage erstrecken. Dann würde es einfach schneller von der Hand gehen.
Bist du nur im Garten?
Nein, ich bin auch in anderen Bereichen im PAN-Projekt mit dabei. Jetzt im Sommer habe ich einmal in der Woche Küchendienst. Da koche ich das Mittagessen mit Sonnja. Ich helfe im Stall mit bei den Schafen und kümmere mich mehrmals die Woche um die Hühner. Im Winter habe ich auch noch theoretischen Unterricht, um mich in manchen Fächern wie Mathematik, Englisch oder Deutsch zu verbessern.
Was möchtest du in Zukunft als Beruf machen?
Ich weiß es noch nicht genau. Ich möchte auf jeden Fall etwas Handwerkliches, Praktisches machen. Ein Bürojob wäre nichts für mich. Ich kann mir schon vorstellen, auch Gärtnerin zu werden, aber bevor ich mich festlege, möchte ich noch weitere Berufe kennenlernen, um zu sehen, ob es etwas gibt, was mir noch mehr Spaß macht.
Vielfalt ist mehr als die Summe ihrer Teile! Dieses Motto begleitet uns Menschen im PAN-Projekt schon lange und vielfältig sind auch die Berufe und Tätigkeiten, die wir hier ausführen.
In dieser Serie bekommst du einen ganz praxisnahen Einblick in unser Leben – heute in das von unserem "Baumeister" Michael, der mit dem neuen Projekt "Schweinefressstand" gerade wieder einmal eine Baustelle beginnt.
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Lieber Michael! Du bist in letzter Zeit viel in Sachen Bauvorbereitung Schweinefressstand aktiv. Was genau machst du hier?
Ich sitze im Bagger und bereite das Gelände vor. Die zwei Grundstücke hinter mir werden in Zukunft als neue Winterschweineweide genutzt. Unsere Freilandschweine haben Hütten, in denen sie schlafen können, wenn es ihnen im Winter im Freien zu kalt ist. Die Hütten sind transportabel, weswegen wir keinen neuen Stall brauchen. Um aber die Fütterung geordnet und im Trockenen zu gewährleisten, bauen wir eben hier den neuen Schweinefressstand. Dafür muss das Gelände entsprechend vorbereitet werden und genau das ist jetzt der erste Schritt, der für dieses Projekt ansteht.
Wie hast du dir die Fähigkeiten für diese Bauarbeiten erworben?
Learning by doing! Nachdem ich ja eigentlich Tischler bin, ist das natürlich etwas weiter weg von der Thematik. Aber ich war immer schon ein sehr praxisinteressierter Mensch. Und da Bauen an sich eine Frage des Tuns ist und ich mich durch und durch als Umsetzer und Praktiker sehe, ging es für mich eigentlich nur um das Lernen während des Tuns. So war's für mich einfach selbstverständlich, mir neue Fähigkeiten anzueignen und mich in die Baupraxis hineinzustellen.
Ich hab ja viele Jahre - eigentlich fast zwanzig! - nichts anderes gemacht als Baustellen organisiert und dabei von der Planung bis zur Umsetzung jeden Arbeitsschritt selbst miterlebt - quasi von der Pike auf. Was ich nicht wusste, habe ich mir angelesen oder dann, als es das Internet schon gab, halt dort recherchiert. Manche Dinge wie Baggerfahren waren intuitiv da und der Rest kommt mit der Praxis.
Was macht dir am Bauen besonders Spaß?
Den gesamten Prozess von der grünen Wiese bis zum fertigen Projekt Schritt für Schritt mitzuerleben. So wie man es vielleicht aus Zeitrafferfilmen kennt, wo in fünf Minuten ein Gebäude aus der Wiese herauswächst, worüber sich viele Menschen freuen, weil sie auf diese Weise die Wochen oder Monate selbst miterleben können.
Was mir noch gefällt sind die Herausforderungen, die mit dem Bauen verbunden sind. Man muss sich wirklich anstrengen, um Lösungen für die vielen Fragen und Probleme zu finden. Aber ich hab' halt dann auch echt eine Freude, wenn zum Schluss alles fertig dasteht und ich es den Zuständigen übergeben kann. Grundsätzlich mache ich die Bauarbeiten ja nicht für mich, sondern dafür, dass sie einen Zweck für jemanden bzw. einen Bereich im PAN-Projekt erfüllen. Und genau das ist ja auch meine Motivation!
Was ist besonders schwierig?
Bei Außenbaustellen ist das Wetter besonders im Spätherbst immer ein Nervenkitzel! Dabei sind wir schon abhängig, ob es regnet oder nicht bzw. ob sich die Firmen, mit denen wir zusammenarbeiten, so dazukoordinieren lassen, dass ein durchgängiger Ablauf entsteht. Heuer sind auch die Bremsen eine große Herausforderung für mich. Kein Tag vergeht, ohne dass ich komplett zerstochen bin!
In Summe ist es natürlich immer eine Schwierigkeit, wirklich alle einzelnen Details so herauszuarbeiten, dass man nicht am Schluss feststellt, dass man irgendetwas vergessen hat.
Was würdest du dir in Zukunft für dieses Arbeitsfeld wünschen?
Mehr Helfer mit praktischen Fähigkeiten: einen Baggerfahrer, einen Maurer… Derzeit gibt es nur Bernhard und mich, die Bagger fahren können und da Bernhard gerade jetzt in der Landwirtschaft sehr beschäftigt ist, muss ich alle Baggerarbeiten alleine machen. Ich mache das zwar gerne, aber da ich auch andere Tätigkeitsbereiche habe, würde es natürlich mit mehreren Menschen, die sich abwechseln können, viel flotter gehen.
Vielfalt ist mehr als die Summe ihrer Teile! Dieses Motto begleitet uns Menschen im PAN-Projekt schon lange und vielfältig sind auch die Berufe und Tätigkeiten, die wir hier ausführen. In dieser Serie bekommst du einen ganz praxisnahen Einblick in unser Leben – heute in das von unserer "Gemeinschaftsoma" Elisabeth, die in unserer Textil- und Kreativwerkstatt immer fleißig daran arbeitet, unser Leben noch ein bisschen bunter zu machen...
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Liebe Elisabeth! Du verbringst viel Zeit hier in der Kreativwerkstatt. Was genau machst du hier?
„Ich mach hier Reparaturarbeiten, wie zum Beispiel kaputte Zippverschlüsse heraustrennen und neue einsetzen. Meine Lieblingsarbeit ist, neue Sachen zu nähen, großteils schon für mich, aber ich habe auch „Kundschaften“, wie z.B. Barbara, die sich gerne von mir einkleiden lässt.
Wie hast du dir die Fähigkeiten dafür erworben?
Ich habe in meinen jungen Jahren das Nähen in einer vierjährigen Fachschule gelernt und mit einer Gesellenprüfung beendet. Den Beruf habe ich aber nie wirklich ausgeübt. Anfangs habe ich für meine Kinder und mich genäht und nur für ein paar Kundenschaften außerhalb der Familie. Dann hab ich längere Zeit nichts genäht und mich mehr auf das Stricken konzentriert.
Vor etwa 15 Jahren habe ich wieder zu nähen begonnen, um allen interessierten Kindern im PAN-Projekt die Möglichkeit zu bieten die Grundlagen des Nähens zu erlernen. Deswegen haben wir mit Patchworkprojekten begonnen, damit die Kinder lernen gerade zu nähen, aber auch mit verschiedenen Stoffen ihr kreatives Potential finden können. Mit den Kindern zu nähen macht mir immer viel Spaß. Besonders toll war es, dass es auch ein paar Burschen gegeben hat, die voll begeistert vom Nähen waren. Jetzt habe ich gerade größere Mädels, die gerne selbst ihre Kleidung wie Kapuzenpullis, Shirts oder einen Jumpsuit machen wollen.
Was macht dir an dieser Tätigkeit besonders Spaß?
Ich nähe deswegen gerne Bekleidung, weil ich von dem direkten Einkauf möglichst wegkommen möchte, dadurch habe ich mich auch überwunden mit dem Hosennähen anzufangen. Das ist eine spezielle Situation, weil die Hosen ja anders passen müssen als z.B. ein T-Shirt, vorallem bei der aktuellen Mode. Aber das funktioniert nicht so schlecht, wenn man mal einen Schnitt hat, dann kann man ihn in verschiedenen Varianten verwenden.
Was ist besonders schwierig?
Schwierig ist auf jeden Fall der Stoffeinkauf, weil wir in nächster Nähe kein Stoffgeschäft mit einer entsprechenden Auswahl haben. Das heißt die nächsten Stoffgeschäfte sind in Linz und Horn, wo ich gerne einkaufe und die Auswahl für mich passt.
Was würdest du dir in Zukunft für dieses Arbeitsfeld wünschen?
Maschinentechnisch bin ich eigentlich sehr gut ausgerüstet. Menschmäßig würde ich mir schon wünschen, wenn von unserer Gemeinschaft mehr junge Damen auch Gusto kriegen zu nähen, wobei das jetzt sicher am Zeitmangel liegt. Ich denke das passiert dann, wenn sie selber Kinder haben.
Möchtest du abschließend noch etwas sagen?
Also abschließend will ich noch sagen: Ich fühle mich in dem Kreativraum, wo ich derzeit tätig bin sehr wohl. Ich sag immer: "Das ist mein zweites Wohnzimmer", weil ich auch sehr viele Pflanzen in dem Raum habe, was natürlich eine besondere Atmosphäre ausstrahlt.
Umfangreiche Projektführung, gemeinsames Mittagessen mit den Menschen im PAN-Projekt, Gespräche je nach Interesse, Kaffeejause
Beginn: 10.00 Uhr, Ende: 16.00 Uhr
Unkostenbeitrag: € 40,-
Das PAN-Projekt ist unser Ort der Entwicklung und Lebensfreude! Melde dich zu unserem monatlichen Newsletter an und erlebe mit, was sich hier tut und entwickelt: