Was ist denn eigentlich Weihnachten?

Gedanken aus einem bewegten Leben

Weihnachten. Ist dieses Fest mehr als eine Tradition, die wir in unserer Gesellschaft am Leben erhalten?

30 Jahre lang hat sich Johannes mit allem, was er hatte und konnte, für das Entstehen und die Entwicklung unseres PAN-Projekts eingesetzt.

Heute – wenige Tage vor unserem gemeinsamen Weihnachtsfest – berichtet er aus seinem langen und vielfältigen Leben: Über seinen ganz persönlichen, tiefen Bezug zu Weihnachten, wie ihn sein Leben dazu führte, immer tiefer zu denken und zu empfinden und wo man anklopfen muss, damit einem aufgetan wird.

Frohe Weihnachten aus dem PAN-Projekt!

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Gerne steht Johannes für persönliche Gespräche zur Verfügung.
Kontakt:

Hanna Berezniatska
12/2024
Mehr Beiträge aus dem Bereich "Gemeinschaft"
Unsere Ernährung wird immer „lebendiger“

Die Küche ist ja irgendwie auch ein Experimentierlabor.
Mein erstes Kimchi vor dreieinhalb Jahren, welches zwei Wochen in einer unspektakulären, durchsichtigen Plastikbox reifte, war eher so „meeh“. „Das war wohl nix!“, so meine Schlussfolgerung. Darauf folgte eine Zeit der Funkstille zwischen mir und der Fermentation. Die Kohlrabiflut im Herbst letzten Jahres hat mich auf der Suche nach neuen Verarbeitungsmöglichkeiten dann jedoch wieder zum Thema zurückgeführt. Diesmal mit (Gott sei Dank!) mehr Erfolg. Das beinahe ewig haltbare Kohlrabi-Kimchi lächelt mich heute noch aus dem Eck des Kühlers an und macht sich mit seinem säuerlich-frischen Geschmack besonders gut im Linsensalat.

Abgesehen von dem spannenden Prozess des Selbermachens hat das Arbeiten mit Fermentationsprozessen bei Lebensmitteln auch andere Vorzüge. Fermentiertes Gemüse (z. B. Kimchi oder Sauerkraut) ist durch die entstehende Mikrobiologie sehr lange haltbar, ohne dass man die weithin gängigen Zusätze Essig und Zucker hinzufügen muss. Nur Salz ist als Stabilisator wichtig. Im Gegensatz zu vielen Einmachprodukten, die durch Sterilisieren haltbargemacht werden, erhält man beim Fermentationsprozess die lebendige Mikrobiologie.

Fermentierte Lebensmittel enthalten also lebende Mikroorganismen (Probiotika), deren Verzehr helfen kann, die Vielfalt in der Darmflora zu erhöhen und somit die Verdauung zu verbessern.

Besonders bei fermentiertem Gemüse oder zum Beispiel Sauerteigbrot wird das Lebensmittel durch den Fermentationsprozess außerdem für die Verdauung „vorverarbeitet“ und Nährstoffe werden besser verfügbar.

Gerade in Zeiten wie diesen, wo den ganzen Herbst lang diverse Krankheitserreger zirkulieren, fragt man sich, wie man den eigenen Körper am besten stärken kann. Ein gesundes Mikrobiom im Körper aufzubauen, kann dabei sehr hilfreich sein. 70–80 % unserer Immunzellen "wohnen" ja bekanntlich im Darm. Eine gesunde Bakterienvielfalt unterstützt somit eine schnelle Abwehrreaktion des Immunsystems. Nicht schlecht,wofür das alles nütze ist!

 

Jetzt kommt allerdings ein (nicht unbedeutender!) Warnhinweis: Wenn man den säuerlich-prickelnden Geschmack von Fermentiertem einmal liebgewonnen hat, kommt man nicht mehr so schnell davon los. Einem unerwarteten Geschenk eines Bekannten folgend besitze ich seit April dieses Jahres Wasserkefirknollen, mit denen ich, um die steigende Nachfrage abzudecken, inzwischen alle zwei Tage 3 l des erfrischenden probiotischen Getränks produziere. Vor zwei Monaten ist dann auch ein Kombuchapilz eingezogen, denn: Der eigene Kombucha ist halt wirklich richtig lecker!

Die schöne Reise mit lebendigen Kulturen hat natürlich auch ihre anspruchsvolle Seite. Alle zwei Tage will der Kefir neu angesetzt werden, der Kombucha nach 8–9 Tagen. Um den Sauerteig kräftig und triebstark zu erhalten, sollte er jede Woche aufgefrischt werden. Ein eigener Kalender, um nicht den Überblick zu verlieren, ist da unabdingbar. Aber so ist das eben, wenn man mit lebenden Kulturen arbeitet: Es ist ein Geben und wieder Zurückbekommen.

Zahlt sich aber aus, wenn du mich fragst. Und sonst frag ich keinen ;-)

11/2025
Nähen am laufenden Band

Ratter, ratter, trrrrrt, trrrrrt. Beim Vorbeigehen an Omas Nähwerkstatt tönt das vertraute Geräusch durch die Türritzen und verrät mir, dass Elisabeth wieder einmal an einem neuen Projekt arbeitet.

Nicht einmal über den Sommer, wo ja so viel Arbeit draußen im Garten wartet, steht ihre Nähmaschine still. Denn Sommer ist halt auch die Zeit für neue Sommerkleider - da kann man machen, was man will. Nähen ist Elisabeths Lieblingshobby und wer ihren Kleiderschrank kennt, weiß, dass sich die Ergebnisse daraus sehen lassen können.
Schön ist, dass sie mit ihren Fähigkeiten nicht nur sich selbst einkleidet. Bei ihren vielartigen Projekten kommt ihr die Ausbildung zur Schneiderin in ihrer Jugendzeit natürlich sehr zugute. Auch wenn einzelne Kniffe und Techniken von anspruchsvolleren Nähprojekten wieder neu erlernt werden müssen, habe ich selten erlebt, dass Oma Elisabeth vor einer neuen Herausforderung haltmacht.

Bittet man Oma um ein Kleidungsstück, darf man den Entstehungsprozess von der Auswahl des Stoffes über das Suchen des passenden Schnittes bis hin zum fertigen Endprodukt miterleben. Termine zum Abmessen, Anprobieren und manchmal zum gemeinsamen Entziffern der Nähanleitung muss man sich auf jeden Fall miteinteilen! Denn am Ende sollte es doch immer für denjenigen perfekt passen, der das genähte Stück dann trägt.

Auch abseits von Wunschprojekten kommen ihre Fähigkeiten allen zugute: Ob ausgerissene Zippverschlüsse, löchrige Knie an Kinderhosen, die Änderung von Kleidungsstücken oder die neuen Bündchen für den Lieblingspullover: Oma macht das alles gerne. Denn: „Das ist meine Fähigkeit und meine Freude, die ich gerne mit euch teile!“

11/2025
Doris erzählt von ihrer persönlichen Sommer-Kräuterreise

Zu Kräutern habe ich schon immer eine besondere Beziehung gehabt.
Vor allem die Verarbeitung zu verschiedenen Heil- und Pflegeprodukten für die Mitglieder unserer Großfamilie bereitet mir viel Freude. Unsere Teerezepturen habe ich von Petra übernommen, die Rezepturen für verschiedene Kosmetikprodukte meist selbst entwickelt. Vor einigen Jahren habe ich an einem Kurs zum Destillieren von Kräutern teilgenommen und seitdem mache ich auch Pflanzenwässer selbst.

Wenn es meine Zeit als Vollbluthausfrau erlaubt, gehe ich in den Garten und trage einen Teil zur Pflege unserer Kräuterterrasse bei. Die Terrasse ist 2011 errichtet worden und war zu Petras Zeiten mit Hilfe vieler Hände ein kleines Paradies.

Doch wie wir alle schon erfahren haben, ändern sich die Zeiten.
Petra ist nicht mehr unter uns und die vielen Hände haben sich auf wenige reduziert.
Was geblieben ist, ist meine Liebe zu Kräutern und mein Bestreben, diesen Pflanzen wieder die Wertschätzung entgegenzubringen, die sie verdient haben. Schließlich steckt in ihnen „Wesen-tliches“ für die Gesundheit unseres Körpers sowie unserer Seele.

Da die Kräuterterrasse trotz aller Bemühungen nun in die Jahre gekommen ist, habe ich mich entschlossen, den vom LFI angebotenen Kurs „Kleinflächiger Biokräuteranbau für die Selbstvermarktung“ zu besuchen, um einen Beitrag zur Erneuerung leisten zu können.

In drei Blöcken zu je zwei Tagen haben sich alle Teilnehmenden gemeinsam mit Seminarleiterin Dr. Elisabeth Steinbruch, Biologin und selbst Kräuterbäuerin aus der Steiermark, mit den Rahmenbedingungen rund um einen erfolgreichen Kräuteranbau beschäftigt.
Zwei Unterrichtsblöcke fanden in der Gartenbauschule Langenlois statt, wo wir unter anderem einen Rundgang durch die umliegende Gartenanlage und den Praxisteil "Vermehrung von Kräutern" in der Schulgärtnerei Haindorf machen konnten.
… einfach ein Traum! ... und wenn ich noch einmal die Berufswahl hätte – ich würde dort gerne eine Ausbildung machen…..!

Der dritte Block fand am Kräuterhof von Frau Steinbruch in Birkfeld in der Steiermark statt. Neben der Besichtigung der dortigen Kräuteranlage, der Beschäftigung mit den Bedürfnissen der verschiedenen Pflanzen und der Bodenqualitäten konnten wir uns anhand des Betriebes mit dem Weg der Kräuter von Anbau, Ernte, Trockung bis hin zur Vermarktung beschäftigen.

Wir hatten dabei herrliches Sommerwetter und auch die Teilnehmergruppe wuchs sehr rasch zu einer freundschaftlichen Truppe heran. Da eine Seminarteilnehmerin in Gmünd beheimatet ist, konnten wir gemeinsam fahren und viele interessante Gespräche führen.

Besonders war auch unser Exkursionstag ins Mühlviertel, wo wir drei unterschiedlich große Kräuterbetriebe besuchten.
Der Bio-Kräuterhof Aufreiter in Alberndorf in der Riedmark ist ein Familienbetrieb mit 40-jähriger Geschichte, baut Kräuter großflächig für Sonnentor an, betreibt Hofladen und Onlineshop und bietet auch Seminare an. Sehr interessant war vor allem die selbstgebaute Trocknungsanlage.

Der Biberhof in Windhaag bei Freistadt baut Kräuter für Bergland an und vermarktet Kräuter, Senfprodukte und Erdbeeren selbst in Hofladen und Onlineshop. Sehr interessant war für mich die Erntetechnik und die neu gebaute Trocknungsanlage.

Der Sonnenhof-Almkräuter bei Liebenau hat eine kleinere Kräuteranlage und hat sich vor allem auf Kräuterkosmetikprodukte spezialisiert, was mittlerweile mit sehr viel Aufwand für die Zertifizierung der Produkte verbunden ist. Weiters werden am Hof Kräuterwanderungen und Workshops angeboten.

Alle Betriebe waren sehr beeindruckend, aber auch inspirierend, verschiedene Arbeitstechniken und Kleingeräte zur Vereinfachung unserer Arbeitsweise zu überlegen.

Insgesamt habe ich richtig viele Eindrücke sammeln können, die mir Mut gemacht haben, unserer Kräuteranlage wieder neues Leben einzuhauchen.
Mit Hilfe von Maia, Meli und hoffentlich noch dem einen oder anderen kräftigen Mann möchte ich in unserem Garten die Bodensituation verbessern sowie die Fruchtfolge und Pflege vereinfachen. Auch die Überlegung, Kräuterprodukte für den Verkauf herzustellen, nimmt in mir Gestalt an.
Das Wichtigste ist mir jedoch, dass ich einen intuitiveren Zugang zu den Pflanzen bekomme, damit auch die Wertschöpfung aus ihrem „Wesen-tlichen“ kommt.

10/2025
Entlang der Feldaist zu kulinarischen Überraschungen aus Georgs Gartenküche

Einer Einladung von guten Freunden folgend machten wir uns am Sonntag, den 24. August, auf den Weg in die Stadtgemeinde Pregarten in Oberösterreich. Denn: So ein Sommer kann nicht einfach vergehen ohne das Gemeinschaftsfeeling, das ein gemeinsamer Ausflug mit sich bringt. „Um 9 Uhr ist Abfahrt vor dem Haus!“, verkündet Doris, die bei der Organisation immer den Überblick behält.

Unser Ziel: der 8km lange Aisttalrundwanderweg. Der naturbelassene Fluss, die Feldaist, gepaart mit gewaltigen Granitformationen und ursprünglichen Hängen, war das auserwählte Gebiet, in dem wir an diesem Spätsommertag wandern und Natur auftanken wollten.

Der erste Teil des Rundwanderwegs führte uns bergauf über den Kalvarienberg, von dem die Aussicht über die Ebene Richtung Linz zum Stehenbleiben und Genießen einlud. Weiter ging’s dann wieder bergab, ins Aisttal, wo wir der Feldaist flussaufwärts zurück zu unserem Ausgangspunkt folgten. „Der Weg entlang des Wassers war wirklich wunderschön und entschleunigend“, so Doris.

Während die Bewegungsbegeisterten der Wanderroute folgen, vergnügen sich unsere Kleinkinder unter Aufsicht ihrer Eltern am Wasserspielpark in Pregarten.

Gegen halb eins trafen die hungrig gewanderten großen und hungrig gespielten kleinen Leute wieder zusammen. Denn am Knollenhof war unser guter Freund Georg schon seit den frühen Morgenstunden auf den Beinen, um aus dem vielfältig bepflanzten Garten ein reichhaltiges Mittagessen zu kochen. Das Motto: „Frisch aus dem Garten gekocht“.
In gusseisenen Töpfen und Pfannen über offenem Feuer und in Glut eingepackt entstand so ein Menü, das die Geschmacksknospen erfreute. Von Spargel, der eigentlich der Stängel einer besonderen Salatpflanze war, bis hin zu gefüllten Zwiebeln in Soße und direkt im selbstgebauten Bambuszelt geräucherten Forellen war alles dabei. Schmeckte einer ganz genau hin, so konnte man die einzelnen Zutaten erraten, die bis vor kurzem noch direkt daneben im Garten gestanden sind.

Nach dem Essen soll man ja bekanntlich ruhen oder tausend Schritte tun. In unserem Fall führte uns Bernadettes Kräuterrätsel quer durch den Gemüsegarten und so kamen einem die tausend Schritte gar nicht so lange vor. Sogar die Gartenversierteren unter uns stießen bei den vielen verschiedenen Gemüse- und Kräuterpflanzen auf Unbekanntes: Oka, auch als „Knolliger Sauerklee“ bekannt, fand sich dort nämlich ebenso wie Salzkraut, Erdmandeln und viele andere witzig und unbekannt klingende Gewächse. Die kleine Steviapflanze im Kräuterbeet gab zumindest für die unerschrocken draufloskostenden Rätselrater durch ihren Geschmack Aufschluss über ihre Identität.

Nachdem unsere grauen Zellen recht viel Energie verbraucht hatten, war auch wieder Platz für die Nachspeise, Kaffee trinken, ein bisschen plaudern und den Tag gemütlich ausklingen lassen.

Bei der Heimfahrt ins Waldviertel ließ ich den erlebten Tag nochmal Revue passieren und fand viele gute Gründe zum Dankbarsein: das herrliche Spätsommerwetter und die wunderschönen Naturorte, die 5-Sterne-Bewirtung und Gastfreundlichkeit am Knollenhof bei guten Freunden, die vielfältigen Gaben der Natur, aus denen unser vollwertiges Essen zubereitet wurde und das gemeinsame Miteinander.

All das zusammen machte den Ausflug zu einem unvergesslichen Sommererlebnis!

09/2025
Eindrücke meiner Reise in ein Land im Krieg

Nach unserer letztjährigen, ersten Reise seit Kriegsbeginn in die Ukraine, war ich mit meiner wunderbaren Frau Hanna auch heuer im August zwei Wochen zu Besuch in Tschernihiw (etwa so groß wie Linz, ganz im Norden der Ukraine liegend).

Gemeinsam besuchten wir ihre Familie und den Ort, an dem Hanna aufgewachsen ist und so vieles erlebt hat – ein Umfeld, das mittlerweile nicht nur ihr, sondern auch mir sehr vertraut und bekannt erscheint. Wie auch letztes Jahr haben wir viel erlebt, neue Eindrücke gesammelt und viel gemeinsame Zeit mit Verwandten und Bekannten verbracht.

Natürlich – leider muss man das so sagen – war der Krieg ein dauerhaft präsentes Thema, das weiterhin alle Menschen dieses Landes beschäftigt und prägt. Heute möchte ich ein paar ganz persönliche Eindrücke dazu mit euch teilen.

Tschernihiw ist sehr lebendig und bunt. Die Parks in der Innenstadt blühen, überall sind Blumen und viele Menschen sind draußen unterwegs. Beim Spazierengehen tut mir gut, wieder mehr Männer auf der Straße zu sehen als bei unserem letzten Besuch. Mir scheint, es gäbe jetzt mehr Sicherheit, wer wie und wann zur Armee rekrutiert wird. Die Verunsicherung war in den letzten Jahren groß, auch aus Gesprächen wissen wir, dass viele Männer in der Öffentlichkeit nur die unbedingt notwendigen Wege zurücklegten, um ja nicht aufzufallen. Das ist jetzt nicht mehr deutlich spürbar und ich halte das persönlich für sehr wichtig.

Zuerst bemerkt man es kaum, aber wenn man danach Ausschau hält, fällt auf, dass man so gut wie keine Kleinkinder und Babys sieht, wenn man draußen unterwegs ist. 10 Millionen Menschen (ein schwaches Drittel der Bevölkerung) sah sich gezwungen, das Land seit Kriegsbeginn zu verlassen.

Kein Wunder. Tschernihiw liegt zwar mittlerweile weit von den „heißen“ Gebieten an der Front entfernt und hat seine erschütternd heftigen Wochen zu Beginn des Krieges zum Glück lange überstanden. Trotzdem dröhnen täglich die Sirenen für den Luftalarm. Durch die Lage der Stadt in russischer Grenznähe ist sie ein einfacheres Angriffsziel als Städte in der Tiefe des Landes. Immer wieder hört man am Stadtrand die Luftabwehr – oft sind es Drohnen / Raketen auf der Durchreise auf dem Weg in die Hauptstadt Kyjiw. Aber eben nicht nur: In den Lokalnachrichten liest man in Interviews mit hochrangigen Militärs, dass die Stadt für die Ausbildung vieler russischer Drohenpiloten als Trainingsort „genutzt“ wird. Es ist ein seltsames Gefühl zu wissen, dass Tag und Nacht Kampfdrohnen auf die Stadt zusteuern, die sich in ständigem Kampf mit der Luftabwehr befinden.

Karte mit Flugrouten der angreifenden russischen Drohnen, Marschflugkörper und Raketen in der Nacht vom 21. August 2025.
Karte mit Flugrouten der angreifenden russischen Drohnen, Marschflugkörper und Raketen in der Nacht vom 21. August 2025. © te.me/mon1tor_ua

Manchmal liest man in der Berichterstattung über den Krieg Artikel, die sich mit den Menschen in der Ukraine beschäftigen. Wie gehen sie mit dem Krieg um, wie beeinflusst es ihr Leben, ihren Alltag und ihr Lebensgefühl? Auch mich beschäftigt das - immerhin habe jetzt auch ich Familie dort.

Die Antwort, die ich für mich gefunden habe, ist, dass wir Menschen dazu in der Lage sind, uns mit Dingen abzufinden, die wir nicht beeinflussen können – noch viel mehr, als ich dachte.

Wer nicht ausreist oder ausreisen kann, hat keine Wahl, außer hinzunehmen, dass bei jedem Luftalarm alle großen Geschäfte schließen, der Unterricht in den Schulen stoppt, Gefahr von oben droht und Veranstaltungen mit großen Menschenmengen gar nicht stattfinden. Jeder kennt jemanden, der an der Front kämpft, gestorben ist oder lebenslange Schäden davongetragen hat. Jeder in den betroffenen Städten und Dörfern weiß, wie es ist, wenn eine Drohne in der nahen Umgebung explodiert und ein Haus zerstört. Keine Wahl zu haben, als etwas über einen langen Zeitraum hinnehmen zu müssen, verwandelt sonst aktive Sorgen in eine Art passive Daueranspannung.

Zerstörtes Hotel im Stadtzentrum von Tschernihiw
Zerstörtes Hotel im Stadtzentrum von Tschernihiw nach der russischen Belagerung im Winter 2022. © unsplash.com

Durch die Reisen in die Ukraine habe diese Seite an mir selbst kennengelernt – in sehr sehr stark abgeschwächter und verträglicherer Form, als Menschen in den frontnahen Städten tagtäglich erleben müssen: Ich höre eine Drohne, eine ferne Explosion und denke "Sch... was ist da jetzt passiert!?" (Es war ein Unternehmen am Stadtrand, das Ziel eines Angriffs wurde). Beim dritten Mal, einige Tage später, ist das Geräusch bekannter – ich warte, bis es vorbei ist. Beim fünften Mal ist unsere Abreise schon nahe. Ich drehe mich rüber und schlafe weiter.

Jetzt sind wir wieder zu Hause.
Es ist ein Luxus, von nichts Gefährlichem betroffen zu sein, gegen das man keine Handhabe hat. Alles ist ruhig und friedlich im kleinen Harmannstein in Österreich, auch wenn die vereinzelten Propellerflugzeuge hier genau wie die Kampfdrohnen in der Ukraine klingen, was zwar gruselig, aber zum Glück belanglos ist.

Ich muss weiterhin oft an meine zweite Familie in Tschernihiw denken. Und auch an die Menschen im Osten der Ukraine, die näher an der Front den Krieg in einer noch viel brutaleren Form erleben müssen.

Alles Gute von mir an ein Land und seine Menschen, die mir ans Herz gewachsen sind!

09/2025
Ich liebe, wie ich lebe: Benedikt
Ich liebe, wie ich lebe

Echt empfinden und von Herzen sagen zu können, dass man sein Leben liebt, ist etwas wirklich Besonderes.

Benedikt steht mit seinen 23 Jahren voller Power mitten im Leben und weiß, was er will: Ausgebildet als Zimmerer/Spengler hat ihn seine Liebe zur Landwirtschaft und zu den Tieren wieder eingeholt und bewegt ihn dazu, diese Liebe in seiner täglichen Arbeit praktisch umzusetzen, sich weiterzubilden und im Spiegel der Natur auch mehr über sich selbst zu lernen.

Im fünften Teil von Hannas Videoserie berichtet Benedikt von seinem Tätigkeitsschwerpunkt bei den Tieren und in der Verarbeitung, über das Bauer-Sein im Kreislauf der Landwirtschaft und warum er mit Überzeugung sagt: "Ich liebe, wie ich lebe!"

08/2025
8 mal Happy Birthday im Juni!

Acht Geburtstage innerhalb von nur neun Tagen!
Das bedeutet: Torten, Geburtstagsessen, Überraschungen in Hülle und Fülle... und vor allem Gemeinsamsein an den unterschiedlichsten Orten bei uns und auch mal anderswo.
Einige Highlights aus dieser Serie an Festen und Feiern zeigen wir euch hier.
Vielleicht stecken sie an, wieder einmal in gemütlicher Runde zusammen zu kommen, zu feiern und sich mit- und aneinander zu freuen. Oft braucht es nicht viel.

Happy birthday, Leben!

07/2025
Schmalspurbahn-Erlebnis für unsere Jüngsten

Das laute "TUUUUT!" des goldenen Triebwagens der Waldviertelbahn blieb nicht unbeantwortet, als unsere Jüngsten als Fahrgäste mittendrin saßen. Besonders Annalena (fast 4!) und Tamara (2 1/2) echoten jedesmal verlässlich und ebenso lautstark zurück - also auch "TUUUT!"
Neyla (2) nahm´s gelassen, während sich unsere Babys Marlin und Lia kaum für die Zuggeräusche interessierten.

Alles in allem war die einstündige Fahrt am 19. Juni von Weitra nach Groß Gerungs gemeinsam mit Mamas, Papas und Freundinnen ein eindrückliches Erlebnis. Bei strahlendem Sonnenschein führte uns die Schmalspurbahn durch die herrliche Waldviertler Landschaft - mit zwei kleinen und einem riiiiichtig langen Tunnel als Draufgabe. Das war natürlich sehr aufregend!

Wieder daheim fragte ich bei Tamara und Annalena nach, wie denn die Reise für sie gewesen ist. Es herrschte Einigkeit: "Schöööön!"
... und Tamara ergänzte: "Ich will das einmal nochmal machen!"
Für Annalena steht jedenfalls der Wunsch für ihren Geburtstag im August schon fest: "Da möchte ich Dampflok fahren. Aber den Marlin lassen wir dann zu Hause. Dem ist das zu laut und wild!"

TUUUT!

 

07/2025

Das PAN-Projekt kennenlernen!

Umfangreiche Projektführung, gemeinsames Mittagessen mit den Menschen im PAN-Projekt, Gespräche je nach Interesse, Kaffeejause

Beginn: 10.00 Uhr, Ende: 16.00 Uhr
Unkostenbeitrag: € 40,-

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